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Forschung

Wissenschaftliche Schwerpunkte

Seinen wissenschaftlichen Schwerpunkt hat Mazda Adli in der Behandlung und Prävention affektiver Störungen. Dazu gehören Stimmungserkrankungen wie die Depression oder die Bipolare Störung. An der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Charité – Universitätsmedizin Berlin, Campus Charité Mitte, leitet er den Forschungsbereich "Affektive Erkrankungen".

> Forschungsbereich Affektive Erkrankungen der Charité

Mazda Adli befasst sich mit Depressionsforschung und Stressforschung.

Depressionsforschung

Eine besondere Bedeutung hat in Mazda Adlis Forschung die therapieresistente Depression. Depressive Episoden, die auf mehrere Therapieversuche nicht gut ansprechen und schwer zu behandeln sind, bedeuten für Betroffene und Angehörige viel persönliche Belastung und Verlust an Lebensqualität.

Mazda Adli hat sich mit Strategien zur Überwindung und Vermeidung therapieresistenter Depressionen auseinandergesetzt.

Zu diesen Strategien gehören der Einsatz von Lithiumsalzen. Mazda Adli hat untersucht inwiefern genetische und neurobiologische Faktoren, wie zum Beispiel die Rolle der Stresshormonachse, das Ansprechen auf Lithium bedingen. Ein besonderes Ziel ist es, genetische Prädiktoren zu finden, die das Ansprechen auf eine Lithiumtherapie voraussagen und damit eine personalisierte Therapieplanung ermöglichen. Ganz im Sinne einer personalisierten Medizin. Sie verfolgt das Ziel einer biomarkergestützte Therapieplanung: die richtige Therapie zum richtigen Zeitpunkt.

Lange hat Mazda Adli den Einsatz von Therapiealgorithmen (also standardisierten Therapieprotokollen) zur Verbesserung der Depressionsbehandlung untersucht. Im BMBF-geförderten Kompetenznetz Depression hat er die erste bundesweite randomisierte kontrollierte Prüfung eines gesamten Therapiefahrplans durchgeführt.

Mazda Adli hat sich im Dezember 2010 zum Thema: „Sequentielle Pharmakotherapie bei therapieresistenter Depression: Standardisierung oder Personalisierung?“ habilitiert.

Stressforschung

Mit dem Ziel depressive Erkrankungen zu vermeiden und eine wirksame Prävention dieser Krankheitsgruppe zu entwickeln hat sich Mazda Adli in den letzten Jahren mit den Faktoren beschäftigt, die unsere individuelle Stressempfindlichkeit beeinflussen.

Depressionen sind Stressfolgeerkrankungen und dabei ein typisches Beispiel für Gen-Umwelt-Interaktion. Ein besonders relevanter äußerer Umwelteinfluss ist Stress, vor allem chronischer, schlecht kontrollierbarer und nicht vorhersagbarer Stress. Solcher Stress kann sowohl in der Familie wie auch am Arbeitsplatz entstehen. Auch traumatische Erfahrungen sind eine Form von Stress. Sie führen besonders häufig zu psychischen Störungen.

Derzeit erforscht Mazda Adli mit seiner Gruppe ob Menschen, die unter sozialem Jetlag leiden, die also gegen ihre innere Uhr leben, eine höhere Stressempfindlichkeit haben. Im Rahmen des Chrono-Stress Projektes werden derzeit auch Proband*innen gesucht. Mehr Informationen zum Projekt gibt es auf der Internetseite der Gruppe.

MAzda Adli befasst sich mit Stress und Urbanisierung

Stress and the City

Urbanisierung ist eine der relevanten globalen Veränderungen, denen die Menschheit in den kommenden Jahrzehnten ausgesetzt sein wird.

1950 lebte erst jeder dritte Mensch weltweit in einer Stadt, heute ist es schon jeder Zweite. Im Jahr 2050 werden zwei Drittel der Menschen auf der Erde in der Stadt wohnen. Gleichzeitig ist bekannt, dass das Risiko für bestimmte psychische Krankheiten, wie Depression, Angst und Schizophrenie, bei Stadtbewohner*innen und in der Stadt aufgewachsenen Menschen erhöht ist.

Entscheidend dafür ist vermutlich Stress – Stadtstress. Aber worin genau „Stadtstress“ besteht und wie er „unter die Haut“ kommen und Krankheiten verursachen kann, ist bisher nicht ausreichend erforscht.

Hierzu hat Mazda Adli im Jahr 2015 gemeinsam mit der Alfred Herrhausen Gesellschaft das Forum „Neurourbanistik“ gegründet. Das ist ein interdisziplinäres Forum aus Stadtplaner*innen, Architekt*innen, Sozialwissenschaftler*innen und Neurowissenschaftler*innen.

Gemeinsam versuchen sie das Phänomen „Stadtstress“ zu entschlüsseln und den Einfluss, den die urbane Umgebung auf unser Verhalten und unsere Emotionen hat besser zu verstehen. Sie hoffen mit diesem methodischen Schulterschluss wertvolle Informationen zu erhalten, die dazu verhelfen können, Städte so zu konzipieren, dass sie für möglichst viele Bewohner ein möglichst gutes Leben ermöglicht.

> Forum Neurourbanistik

Mazda Adli, Forschung, Wissenschaft, psychiatrische Genetik,  Pharmakogentik

Genetik

Unsere Gene und ihr Variationsreichtum erklärt nicht nur ein unterschiedliches Risiko für verschiedene psychische Erkrankungen, sondern auch entscheiden auch darüber, wie gut wir auf bestimmte Therapien, zum Beispiel Antidepressiva oder Lithiumsalze, ansprechen.

Seit vielen Jahren forscht Mazda Adli mit seiner Gruppe und in regionalen, nationalen sowie internationalen Verbünden nach genetischen Faktoren, die vor allem das Ansprechen und die Verträglichkeit von Lithium betreffen.

Gemeinsam mit dem Berliner Wissenschaftsnetz Depression, konnte seine Gruppe die bislang größte Gendatenbank von Patient*innen mit therapieresistenten Depressionen unter Lithiumtherapie anlegen.

Die Auswertungen hieran liefern derzeit viele spannende Befunde, die nicht nur in der individualisierten Therapieplanung von Patient*innen hilfreich sein können, sondern auch viel über die Wirkweise von Lithium im Organismus verraten.

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